Muttertag/Vatertag

Warum gibt es bei uns keine Muttertags-/Vatertagsgeschenke? 

In den letzten Jahren ging immer wieder durch die Presse, dass Betreuungseinrichtungen aus Personalmangel oder aus nicht ganz nachvollziehbaren Gerechtigkeitsgedanken keine Geschenke

mehr zu Muttertag oder Vatertag anfertigen. In der Geschichte unserer Einrichtungen haben wir mit dem Erstellen solcher Geschenke nicht aufgehört, sondern nie angefangen.

Warum?

  • Wir wissen, dass die meisten Geschenke von pädagogischen Fachkräften gebastelt werden oder mit viel Führung erzeugt werden müssen, damit was „Passables“ dabei rauskommt, die „Geschenke“ also oft gar nicht von den Kindern kommen.
  • Wir wissen, dass Kinder mit selbst hergestellten Dingen oft eigene Pläne haben und ihre Werke nicht immer hergeben möchten. Dies möchten wir nicht erzwingen.
  • Wir wissen, dass wir die Kreativität der Kinder fördern wollen und durch vorgefertigte Schablonen und Beispiele diese untergraben würden.

Was wir denken:

  • Wir denken, dass Kinder nicht dafür da sind, das Bedürfnis nach Wertschätzung und Dankbarkeit ihrer Eltern zu befriedigen.
  • Wir denken, dass Dankbarkeit und Wertschätzung nicht an die Übergabe von Materiellem gebunden sein muss.
  • Wir denken, dass Kinder, die beim Basteln oder Malen weniger geschickt sind als andere, durch Frustration, insbesondere bei Geschenken wie zum Mutter- oder Vatertag, das Gefühl entwickeln können, dass ihre Arbeit nicht gut genug gelungen ist.
  • Wir denken, dass Muttertag/Vatertag nicht anders zu bewerten ist als Hochzeitstag, Geburtstag der Großeltern und andere Familienfeiern, die im privaten Bereich gefeiert werden können.

Was wir stattdessen tun:

  • Was wir stattdessen tun, ist mit den Kindern Freude, unabhängig von Festen, zu erleben. Geschenke machen muss im Krippen- und Kindergartenalter nicht an ein festes Datum gebunden sein.  
  • Was wir stattdessen tun, ist die Kinder ermuntern, Signale aus der Umgebung wahrzunehmen (Es gibt Tage, da machen Menschen anderen Menschen Geschenke) und sie dann anzuleiten zu entscheiden, ob sie mitmachen wollen.
  • Was wir stattdessen tun, ist mit den Kindern im Gespräch sein (Meine Mama hat heute Geburtstag) und sie ermutigen und ermuntern (Wenn Du der Mama ein Bild malen willst, dann helfe ich Dir, dass wir es besonders schön einpacken).

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Zipfelmützen-Team